VALENTINIANUS II, 375-392

Solidus, Constantinopolis, 6. Offizin 388-392. D N VALENTINI – ANVS P F AVG. Büste mit Rosettendiadem, Paludamentum und Panzer rechts. Rv/ CONCOR – DIA AVGGG S / CONOB. Constantinopolis, behelmt, im langen Gewand en face thronend, den Kopf n. rechts gerichtet, den rechten Fuß auf Prora gesetzt; in der Rechten Zepter, auf der Linken Globus haltend. C 4 corr.; RIC 231, 69b2; Depeyrot 244, 47/5. 4,47 g. 6h. Kl. Metallfehler im Avers, vorzüglich
Valentinian II. wurde 375 im Alter von vier Jahren nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Valentinian I.
von den Truppen in Aquincum zum Augustus im Westen ausgerufen. Valentinians Halbbruder Gratian, der bereits acht Jahre zuvor von seinem Vater zum Augustus erhoben worden war, akzeptierte dies schließlich, ebenso wie sein Onkel Valens, der im Osten des Reiches residierte. Valentinian wurden Italien, Teile von Illyrien und Africa zugesprochen. Aufgrund seines Alters konnte Valentinian nicht eigenständig regieren, so dass Gratian de facto weiterhin den ganzen Westteil des Reiches beherrschte.
Nach dem Tod seines Halbbruders musste Valentinian II. die Herrschaft im Westen aber mit Magnus Maximus teilen. Als Maximus 387 auch in Italien einfiel und Valentinian II. vertrieb, trat Theodosius ihm entgegen und besiegte ihn 388. Doch auch später gelang es Valentinian nicht, eine selbstständige Regierungstätigkeit auszuüben. Das war vor allem der mächtigen Stellung des fränkischen Heermeisters Arbogast geschuldet. Valentinian, der schwer unter der Bevormundung Arbogasts gelitten haben muss, wurde am 15. Mai 392 erhängt in seinem Palast in Vienne aufgefunden, möglicherweise auf Veranlassung Arbogasts heimlich ermordet. Wahrscheinlich beging eher der junge Kaiser aufgrund seiner Machtlosigkeit Selbstmord.
Estimate: 1000