Reuss-Jüngere Linie - Schleiz
Heinrich I. 1640-1692 Taler 1679, IAB-Schleiz Dreifaltigkeitstaler. Münzmeister Christoph Pflug, Wardein Johann Adam Böttger. Wappenschild mit Helmzier, Brackenkopf und Kranich, HEIN D. ERSTE IUNGER LINI REUS. GU. H. V. P. 1679, unter der Landschaft: "Was pflantzt dis heilige chor, Das bleibt im guthen flor" / In einer Wolke über einer Landschaft Gott mit Krone und Strahlen zwischen einer Strahlenkartusche mit Namen IESVS und dem Hl. Geist in Gestalt einer Taube, den Stammbaum des Reussischen Geschlechts pflanzend, SYMB: TANDEM FIT SVRCVLVS ARBOR (Arabeske) (= Schließlich wird der Zweig als Symbol für den Baum). 45,5 mm, 28,79 g Schmidt und Knab 505 Davenport 7314 Sehr seltenes und prachtvolles Exemplar. Min. Schrötlingsfehler, vorzüglich-prägefrisch
Von allen Reussischen Talern ist dieser hier mit einer besonderen Bildbotschaft versehen. Die Bezeichnung Dreifaltigkeitstaler geht auf die Darstellung des Reverses zurück, wo wir die Dreifaltigkeit in Form von Gottvater, Gottes Sohn und Hl. Geist sehen. Gottvater wird in der vermenschlichten Form als ältester Weiser dargestellt, Jesus nicht in menschlicher, sondern in symbolhafter Form durch die Abbildung seines Namen selbst von Strahlen umgeben, als Symbol für seine bereits auferstandene Seele. Der Hl. Geist in der bewärten Form der Taube (vgl. Matthäus 3,16). Diese Dreifaltigkeit thront nun in einer Art Wolkenphalanx über einer stilisierten Landschaftsdarstellung von Schleiz, wo wir möglicherweise die Bergkirche St. Marien erahnen können. Gottvater pflanzt nun hier den Stammbaum des Reussischen Geschlechts, dessen Wurzeln unterhalb der Landschaftsdarstellung herauszuragen scheinen. Es ist dies ein Sinnbild der göttlichen Legitimation des Herrschergeschlechts, welches hier in eindrucksvoller Weise künstlerisch aufgegriffen wurde. Durch die Zeilen darunter: "Was pflantzt dis heilige chor, Das bleibt im guthen flor" wird diese Metapher noch bestärkt. Was die Dreifaltigkeit hier als Stammbaum pflanzt, das soll in Ewigkeit gedeihen. Mit der Revers-Umschrift SYMB: TANDEM FIT SVRCVLVS ARBOR (Arabeske) (= Schließlich wird der Zweig als Symbol für den Baum) soll nochmals unterstrichen werden, dass der Zweig als Sinnbild für die Jüngere Linie zu Schleiz schließlich in der Bedeutung des gesamten Baumes, des gesamten Reussischen Geschlechts um nichts nachstehe. Man könnte die bildliche Darstellung auch dahin gehend deuten, dass nun die Legitimation des alten Reussischen Geschlechts (in Form des Baums) durch die Dreifaltigkeit (= mittels oberster Legitimation) für die Jüngere Linie zu Schleiz gesetzt und somit übertragen wurde.
Starting price | 3'500 EUR |
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