Italien-Kirchenstaat/Vatikanstadt
Clemens XI. 1700-1721 Goldmedaille 1700 (Anno XIII) (E. Hamerani) Auf die Fußwaschung. Brustbild nach rechts / Christus wäscht einem Jünger die Füße. 30,8 mm, 16,87 g Spink 1669 GOLD. Prachtexemplar von größter Seltenheit. Fast Stempelglanz
Mit bürgerlichem Namen als Giovanni Francesco Albani in Urbino geboren, war Clemens XI. von 1700 bis 1721 Papst. Im spanischen Erbfolgekrieg zwischen Frankreich und Österreich vertrat er die Seite des französischen Königs Ludwig XIV., der seinem Enkel, Philipp V. von Bourbon, auf den spanischen Thron verholfen hatte. Nachdem sich Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg am 18. Januar 1701 in Königsberg selbst zum „König in Preußen“ hatte krönen lassen, erhob Clemens XI. dagegen Einspruch, da Preußen ehemaliges Deutschorden-Land war. Für ihn blieb Friedrich III. zeitlebens der Markgraf von Brandenburg. Goldmedaillen aus seiner Zeit sind äußerst rar; es sind lediglich 3 unterschiedliche Goldmedaillentypen von Clemens XI. in den letzten 20 Jahren auf den Markt gekommen. Die Darstellung der rituellen Fußwaschung im Revers ist ein Topos des Papstes, der ihn zwar als obersten Hirten aber zugleich als Diener der ganzen Christenheit darstellt, indem hier auf die Fußwaschung Jesu hingewiesen wird. 1692 war er an der Formulierung der Bulle Romanum decet Pontificem, die den Nepotismus verurteilte, entscheidend beteiligt. Diese Rückseite könnte auf sein eher bescheideneres Aufrteten in der Öffentlichkeit anspielen. Trotzdem ernannte er mit seinem Neffen Annibale Albani 1711 selbst einen Verwandten zum Kardinal. Diese bewusst gesetzte Botschaft des ehrlichen und einfachen obersten Hirten der Christenheit macht dieses Stück zu einem besonderen Beleg der italienischen Medaillenkunst, geschaffen durch Hamerani und in Stempeln geschnitten für die Ewigkeit.
Price realized | 10'250 EUR |
Starting price | 6'300 EUR |
Estimate | 7'000 EUR |