Sachsen-Kurlinie ab 1547 (Albertiner)
Friedrich August II. 1733-1763 Dukat 1757, IDB-Dresden Prägung während der preußischen Okkupation Sachsens im Siebenjährigen Krieg. Revers Wappen ohne Monogramm FR Kahnt 511 (LP) Friedberg 2846 Kopicki 11515 (R3) Olding 461 b Kluge K 1 GOLD. 3.46 g. Äußerst selten. Leichte Fassungsspuren, Avers kl. Kratzer, vorzüglich
Am 29. August 1756 überschritten 70.000 preußische Soldaten die kursächsische Grenze. Mit der Eroberung eines neutralen Nachbarstaates wollte der Preußenkönig einem für das folgende Jahr gegen Preußen geplanten Angriff Österreichs und Russlands zuvorkommen und sich zugleich eine gute Operationsbasis gegen Böhmen verschaffen. Ungehindert konnten die Preußen am 9. September in Dresden einmarschieren. Der sächsische Landesherr Friedrich August II. (in Personalunion als August III. auch König von Polen) war unterdessen nach Warschau geflohen, seine Armee bei Pirna von den Preußen eingekreist. Nachdem die zum Beistand für die Sachsen entsandten 34.000 österreichischen Soldaten am 1. Oktober 1756 bei Lobositz in Böhmen von den Preußen geschlagen worden waren, kapitulierte das etwa 18.000 Mann starke sächsische Heer am 16. Oktober. Somit kam ganz Kursachsen unter preußische Herrschaft und Verwaltung. Das Land blieb bis 1759 unter preußischer Kontrolle, als Friedrich II. seine hier stationierten Truppen zum Kampf gegen die verbündeten Russen und Österreicher weitgehend abzog. Daraufhin konnte die Reichsarmee im August Halle, Merseburg, Leipzig, Torgau und Wittenberg einnehmen. Am 29. August 1759 stand das Reichsheer vor Dresden und konnte die Stadt am 5. September nehmen. Den Preußen gelang es indes, mit 35.000 Soldaten Leipzig wieder zu besetzen, doch die Rückeroberung des sächsischen Gesamtgebiets mißlang. 1760 versuchte Friedrich der Große Dresden durch eine massive Beschießung wieder in seine Hand zu bringen, doch dieser Plan ging nicht auf. Sachsen blieb Kriegsschauplatz und Standort beider gegnerischer Parteien. Erst der am 15. Februar 1763 zwischen Preußen und Österreich geschlossenen Friede von Hubertusburg brachte die Wiederherstellung der alten Verhältnisse in Sachsen und die Rückkehr des Kurfürsten. Die preußische Besatzung Sachsens hinterließ dem Land ein schweres volkswirtschaftliches Erbe. Kriegsschäden und hohe, nicht endende Kontributionsforderungen der Besatzer hatten die sächsische Wirtschaft stark beeinträchtigt. Doch nicht nur die Abgaben der Bürger haben dem Preußenkönig hohe Einkünfte eingebracht. 1757 hatte er die Leipziger Münzstätte an den Unternehmer Ephraim verpachtet, der dort preußisches Kriegsgeld sowie massenweise minderwertige Münzen mit dem Bildnis des sächsischen Kurfürsten und dem sächsisch-polnischen Wappen aus vorgefundenen und mit neu geschnittenen, teils rückdatierten Stempeln prägen ließ, die im Volke bald den Spottnamen "Ephraimiten" erhielten. Auch die Münzstätte zu Dresden erhielt Ephraim zur Pacht, wo ebenfalls seit Sommer 1757 schlechtes Kriegsgeld entstand. Ferner wurden hier aber in einem gewissen Umfang vollwertige Nominale unter Talergröße geprägt, daneben aus neuen Stempeln auch guthaltige Dukaten sowie Taler kursächsisch-polnischen Gepräges, die auf ihrer Rückseite die Initialen des Münzmeisters Johann David Biller und diskret unterhalb des sächsischpolnischen Wappens das gekrönte Monogramm Friedrichs II. tragen.
Price realized | 5'000 EUR |
Starting price | 1'800 EUR |
Estimate | 2'000 EUR |