Frankreich, Louis XVI. 1774-1793, Louis d'or 1786, Straßburg. 7,16 g. Duplessy 1707; Fb. 475; Gadoury 361. Kl. Kartzer, winz. Randfehler, fast vorzüglich
Der Skandal der Louis d'or "mit Horn" (= gehörnter Ludwig) aus der Münzstätte Straßburg brach bereits kurz nach ihrer Entdeckung aus. Dieses berühmte Stück weist auf der Stirn eine geschwungene Ausbuchtung auf, die sofort als Horn und somit als Anspielung darauf verstanden wurde, dass der König nicht in der Lage war seine Nachfolge zu sichern und von der Königin betrogen wurde. Auch wenn manche Autoren das "Horn" lediglich als zufällige Bruchstelle, sprich Stempelfehler einordnen, wird überwiegend die Auffassung vertreten, es handele sich um eine beabsichtigte Änderung. Nach der sogen. Halsbandaffäre (Betrugsskandal am französischen Hof in den Jahren 1785/86 um ein Diamantkollier, in dem auch die Königin verwickelt war) wurde die Monarchie durch das Aufkommen dieser Münzen weiter in Misskredit gebracht. Die meisten der damals ausgeprägten Stücke wurden dementsprechend offenbar zeitnah eingeschmolzen, ein paar wenige Exemplare sind jedoch erhalten geblieben. Es ist nicht überliefert, auf wen diese berühmt-berüchtigten Louis d'or mit Horn zurückzuführen sind. Zum Teil werden sie als Rache des Kardinals Louis de Rohan, Bischof von Straßburg gesehen, der im August 1785 infolge der Halsbandaffäre inhaftiert und erst im Mai 1786 freigesprochen wurde. Der ebenfalls darin verwickelte Allessandro Cagliostro und selbst der eigene Bruder des Königs, der Graf von Provence, allzu froh über die Möglichkeit seinen Bruder zu verspotten, werden ebenfalls als mögliche Urheber vermutet.
Price realized | -- |
Starting price | 800 EUR |