Konv. Gallisches Sonderreich, bestehend aus Postumus (259-268), Antoninian, Köln, Rs. Kaiser mit Globus und Speer nach links stehend, 3,57 g, 24 mm, RIC 54, fast vorzüglich, Sesterz (Doppelsesterz?), Köln, Rs. Fides mit 2 Feldzeichen, 10,2 g, 28 mm, gelocht, fast sehr schön-schön, Victorinus (268-270), Antoninian, Köln, Rs. Pietas, 2,12 g, 20 mm, fast vorzüglich/sehr schön, aus der Slg. Dr. Hans Neussel, Mainz
Während des 3. Jhs. n. Chr. befand sich das Römische Reich in einer tiefen politischen wie wirtschaftlichen Krise. Außenpolitsch standen die Grenzen des Imperium Romanum durch germanische Stämme, besonders an der Rheingrenze, unter starkem Druck. Dem standen innenpolitische Spannungen gegenüber, die sich durch häufig wechselnde Herrscher manifestierten. Diese Phase der römischen Geschichte ist als "Soldatenkaiserzeit" bekannt, da oftmals die Legionäre bzw. Prätorianer den Kaiser stürzten (bzw. ermordeten) und einen Nachfolger auf den Schild hoben. Es konnten also keine Dynastien gegründet werden und auch die Währung erlitt einen Verfall, was sich in einem deutlich geringeren Feingehalt der Silbermünzen darstellt. Im Jahr 260 wurde Postumus, zur damaligen Zeit Statthalter der Provinz Germania Inferior (Niedergermanien), von den Rheintruppen zum Kaiser ausgerufen, nachdem er nach einer erfolgreichen Niederschlagung plündernder Franken, die Beute unter den Soldaten verteilt hatte. Postumus etablierte daraufhin Köln als Hauptstadt des Imperium Galliarum. Aber auch die Herrschaft der gallischen Kaiser war nicht von Dauer. Lit.: John F. Drinkwater, The Gallic Empire. Separatism and Continuity in the North-Western Provinces of the Roman Empire A.D. 260–274, Historia Einzelschriften 52, Stuttgart 1987; Georg Elmer, Die Münzprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus in Köln, Trier und Mailand, Bonner Jahrbücher 146, 1941, S. 1–106.
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