ARCADIUS, 383-408

Solidus, Rom, 404-408. D N ARCADI – VS P F AVG. Büste mit Perldiadem, Paludamentum und Panzer rechts. Rv/ VICTORI–A AVGGG / R – M / COMOB. Kaiser in militärischer Tracht n. rechts stehend, mit dem l. Fuß einen am Boden liegenden Gefangenen tretend; er hält das Labarum in der Rechten, in der Linken einen Globus, darauf Victoria mit Kranz. RIC X, 1251; Depeyrot 151, 34/1. 4,47 g. 5h. Gutes sehr schön
Arcadius war der älteste Sohn des Theodosius I. und wurde bereits im Januar 383 zum Augustus erhoben. Die Regierungszeit des Arcadius nach dem Tod des Theodosius im Januar 395 war eine Krisenzeit für die Entwicklung Ostroms. An den Grenzen war das Reich bedroht (im Norden und Nordwesten von den Germanen, im Illyricum anfangs sogar von Westrom, in Kleinasien von den Hunnen, im Osten zunächst von den Sasaniden), im Inneren kam es zu Aufständen, und das West- und Ostreich entfernten sich aufgrund von Konflikten im Balkanraum immer mehr voneinander (ohne dass dies zur Aufgabe der Vorstellung von einer grundsätzlichen Reichseinheit geführt hätte).
Arcadius wird als schwache Persönlichkeit und schwacher Kaiser beschrieben, der dieser Situation nicht gewachsen war. Allerdings muss dabei auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass er etwa seit seinem sechsten Lebensjahr unter der Bevormundung seiner Berater gestanden hatte. Dennoch überstand Ostrom diese Zeit relativ gut, während das Westreich unter Honorius nach 408 bereits erste Auflösungs-erscheinungen zeigte.
Estimate: 650