Bodenseeraum/Oberschwaben/Nordschweiz.
Brakteat um 1180. Geflügelter Löwe mit Greifenkopf nach rechts schreitend, vor der Brust ein Punkt, unten ein "T" zwischen zwei Punkten, hinter dem Schweif ein kopfstehendes, "V"-ähnliches Zeichen. Oben zwischen Schweif und Flügel ein fünfstrahliger Stern sowie hinter dem Kopf ein "A". Das Ganze im Wulstreif, außen ein Viereck-Rand. Klein/Ulmer (CC) -. M. Heinz CCa 233A. 0,49 g
von größter Seltenheit, fein ausgeprägtes, vorzügliches Prachtexemplar

Hochinteressante Bodenseeprägung, welche bislang lediglich durch die drei Exemplare unserer Auktionen 21 (Juni 2015, Nr. 674), 31 (November 2019, Nr. 528) und 41 (Juli 2024, Nr. 457) bekannt ist und bis vor kurzem nirgends beschrieben war. Eine genaue Zuweisung ist ebenso wie die Auflösung der vorhandenen Zeichen und Buchstaben nach dem jetzigen Wissensstand noch nicht seriös möglich. Neben einer unbestimmten dynastischen oder reichsvögtischen Münzstätte kommt unseres Erachtens vor allem auch Überlingen und/oder Biberach und Memmingen in Betracht. Laut Martin Heinz ist die Münzstätte in der Region westlich von Altenstadt/Schongau in Richtung des Bodensees zu suchen, er stellt als Münzherr Herzog Welf VI. zur Diskussion. In seinem Werk über den "Fund von 1180" geht er bei den Korrekturen/Nachträgen auf den Seiten 205/206 etwas weitergehend auf diese Prägung ein.