Altdeutsche Münzen und Medaillen
Württemberg-Öls. Sylvius Friedrich 1664-1697.
Silbermedaille 1677 von Johann Neidhardt, auf sein 5-jähriges Ehejubiläum mit Eleonora Karolina von Mömpelgard. Brustbild des Herzogs mit großer Perücke im reich verzierten Harnisch mit Löwenkopfschulter nach halbrechts / Brustbild seiner Gemahlin im reich verzierten Kleid mit Perlenkette nach halblinks. Mit Randschrift "+ SI.DEUS.PRO.NOBIS.QUIS. CONTRA.NOS.ANNO.CHRISTI.MDCLXXVII. CONIUGII.QUINTO." (= Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein [Römer 8,31]. Zum 5. Hochzeitstag im Jahre 1677). Raff 62, Ebner 240, Fr.u.S. 2313. 55 mm, 66,19 g
sehr seltenes Prachtexemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich

"Nach der Übernahme der Regentschaft durch Sylvius Friedrich und Christian Ulrich am 5. September 1672 erlebte die Medaille in dem kleinen Fürstentum eine Blütezeit." (A. Raff, S. 187). Im Mittelpunkt dieser Blütezeit stehen zweifelsohne die Arbeiten von Johann Neidhardt. Geboren und ausgebildet in Nürnberg war er ab 1672 in Oels tätig und wurde in der neu eingerichteten Münzstätte dort als Medailleur und Stempelschneider von 1674 bis 1707 angestellt. In dieser Zeit schnitt er im Auftrag der Oelser Herzöge aller Linien die Stempel für 50 Medaillen. Die vorliegende, prachtvolle Barockmedaille ist eines seiner Meisterwerke. Aus Auktion 293 der Münzhandlung F.R. Künker, Osnabrück 2017, Nr. 1408.