Auktionen Münzhandlung Sonntag

Auction 34  –  31 May - 1 June 2021

Auktionen Münzhandlung Sonntag, Auction 34

Ancient, German and World Coins and Medals

Part 1: Mo, 31.05.2021, from 2:00 PM CEST
Part 2: Tu, 01.06.2021, from 10:00 AM CEST
The auction is closed.
Due to the current pandemic situation we will conduct our auction 34 on May 31th and June 1st 2021 without public floor!

Description

Ausländische Münzen und Medaillen
Frankreich-Königreich. Napoleon I. 1804-1815.
Einseitige Eisengussmedaille o.J. von Leonhard Posch (unsigniert), auf den Kulturpolitiker und Diplomaten Dominique-Vivant Baron Denon (1747-1825). Dessen Brustbild im Umhang nach links. Slg. Schwering -. 66 mm
selten, mit rückseitiger Aufhängevorrichtung, vorzüglich

Dominique-Vivat de Non wurde am 4. Januar 1747 nahe Chalon-sur-Saone als Sohn eines Advokaten aus dem untersten Adelsstand geboren. Ein Jurastudium in Paris brach er bald ab und begann eine Ausbildung in Malerei und Radierung. In Versaille gelang es ihm, den König für sich zu interessieren. So erhielt er 1769 eine Anstellung als Konservator des von Madame de Pompadour eingerichteten Gemmenkabinetts und wurde Kammerherr des Königs. 1771 trat er in den diplomatischen Dienst und wurde Botschaftssekretär in St. Petersburg. Später war er in der Schweiz tätig und an die französische Botschaft des Königreichs Neapel beordert. Hier wurde er erstmals als leidenschaftlicher Sammler und Archäologe bekannt. Nach seiner Rückkehr nach Paris erhielt er eine ordentliche Pension und war somit finanziell abgesichert. 1787 wurde er zum Mitglied der Academie des Beaux-Arts ernannt. In Venedig wurde er vom Ausbruch der französischen Revolution überrascht, hier verkehrte er mit vielen Künstlern und Gelehrten, wie Goethe, Ramberg und Vigee-Lebrun. Zur Verschleierung seines Adelsprädikates in den Wirren der Revolutionsjahre änderte er seinen Namen in Denon, der Maler Louis David bürgte für seine republikanische Gesinnung. 1797 wurde er General Bonaparte vorgestellt, der ihn als wissenschaftlichen Begleiter mit nach Ägypten beorderte. Sein 1802 erschienenes Buch "Voyage dans le Basse et la Haute Egypte" wurde ein großer Erfolg und gilt seitdem als "Geburtshelfer" der Ägyptologie in Europa. 1802 wurde Denon von Napoleon zum Directeur general du Musee central des Arts ernannt, dem heutigen Louvre. Es sollte "das größte, reichste und prächtigste Museum der Welt werden". Die Konzeption des freien Zugangs aller Bürger zu den Kunstwerken erschien völlig neuartig und faszinierte die europäischen Intellektuellen. 1804 erfolgte die Ernennung zum Generaldirektor aller französischen Museen. Als Regisseur von Napoleons Kulturpolitik war er künstlerischer Leiter und Ausstatter wichtiger Staatsakte und Feierlichkeiten sowie mit der Planung und Ausführung der kaiserlichen Monumente in Paris beauftragt. Als Direktor der staatlichen Prägeanstalt für Medaillen machte er ab 1803 die 1796 von Napoleon begonnene Histoire Metallique zu seinem persönlichen Projekt der Verherrlichung Napoleons. Ab 1808 organisierte und leitete er die zweijährlich im Salon Carre stattfindende Ausstellung Salon de Paris, der die Malerei in Frankreich fördern sollte. Am 5. August 1812 wurde er mit dem Titel eines Freiherrn ausgezeichnet und nannte sich fortan Baron Denon. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich seinen Sammlungen und experimentierte mit litographischen Drucken. Nach kurzer Krankheit verstarb Denon am 27. April 1825, er wurde auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise begraben. Denon wirkte bei den Feldzügen Napoleons in den durch die napoleonischen Truppen besetzten Gebieten Europas als Beauftragter und Sachverständiger bei der Beschlagnahme von Kunstgegenständen: von Mai 1805 bis 1806 in Norditalien, Oktober 1806 bis September 1807 in Deutschland (wo wahrscheinlich der Spitzname "das Auge Napoleons" entstand), November 1808 bis Januar 1809 in Spanien, Mai bis November 1809 in München und Wien sowie von August bis Dezember 1810 wieder in Italien. Unzählige Kunstwerke wurden nach Paris verschleppt und hier ausgestellt. Bei der kritischen Betrachtung dieser Funktion Denons sollte jedoch berücksichtigt werden, dass um 1800 keine nach heutigem Verständnis völkerrechtlichen Abmachungen zu Kulturgütern bestanden. Frankreich sah sich als Hort der revolutionären Errungenschaften in Europa und Paris folgerichtig als Verwalter der Kulturgüter.

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Bidding

Price realized 450 EUR
Starting price 225 EUR
Estimate 250 EUR
The auction is closed.
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