Steiermark. Friedrich V. (III). 1424-1493
Prager Groschen Wenzel III. mit GEGENSTEMPEL "Langer Straußenhals nach rechts mit einem Hufeisen im Schnabel" der Stadt LEOBEN. Krusy X 51,2, Slg. Krusy (A. WAG 23) -, Fd. Aufhofen (A. AMS 27) -, Pichler -. 2,70 g
äußerst selten, Münze schön, Gegenstempel sehr schön

Der Strauß galt im Mittelalter als "eisenfressendes" Tier. Da Leoben schon seit dem frühen Mittelalter als Umschlagplatz für Eisen genannt wird und das Wappen mit dem Strauß und Hufeisen im Schnabel seit 1298 gebräuchlich ist, wäre eine Gegenstempelung der Stadt durchaus denkbar. G. Probszt in HBzN 17, S. 545ff lehnt eine Zuweisung nach Leoben ab, schreibt auf S. 550 aber trotzdem: " Ich habe dieses Zeichenwesen im Leobener Eisenhandel deshalb etwas ausführlicher besprochen, weil seine Mentalität der der Gegenstempelung auf den Münzen engstens verwandt ist. Bei beiden handelt es sich um eine Qualitätsmarke, bei beiden wird dadurch auch die Umlauffähigkeit gewährleistet, bei beiden handelt es sich auch um einen gewissen Schutz gegen Übervorteilung. Und bei der Münze kommt überdies die ständige Missachtung des alten Grundsatzes hinzu, daß der Heller nur dort gelte, wo er geschlagen ist". Er zieht im Gegenteil eine Zuweisung nach Ungarn in Betracht auf Grund von Darstellungen des Straußenhalses als Helmzeichen ungarischer Könige nach der neapolitanischen Herkunft Ludwig I. der Große von Ungarn (1342-1382). Probszt zitiert in seiner Anmerkung Nr. 34 noch die "Herkunft eines einzigen Stückes aus Österreich", dem Fund von Hollenstein bei Waldhofen/Ybbs von 1911, in dem ein Straußenhals-Gegenstempel sowie ein Groschen mit sechsstrahligem Stern vorkam.